Mit dem Abheben des letzten Fliegers bei der Evakuierung des Kabuler Flughafens hat sich Afghanistan auch für die deutsch-afghanische Protagonistin in LANDSFRAU verschlossen. Den Abzug der Bundeswehr nimmt sie zum Ausgangspunkt für eine autofiktionale Reise durch ihre Erinnerungen an ein Afghanistan, das es so vielleicht nie gegeben hat. Zusammen mit den Zuschauenden setzt sie sich kritisch mit überrepräsentierten, westlichen Positionen, Bildern und Erzählungen zu Afghanistan auseinander und überschreibt diese mit einer Collage aus biografischen Episoden, Nostalgie- und Fantasiegeschichten, afghanischer Musik sowie choreografischen Elementen. Die Protagonistin arbeitet sich an dem Gefühl von Schuld ab, das durch ein „friedliches" Leben in der Diaspora entsteht. Der Soloabend zeichnet ein vielschichtiges, detailreiches Bild von ihrem Leben in der Diaspora – mit seinen Problemen und Privilegien.
Andrej Agranovski, Paul Calderone, Leonard Dick, Alessa Maria Karešin, Cornelius Reitmayr, Amelie Sabbagh, Lars Werner, Mariann Yar
Berliner Ringtheater, 21. – 30. August 2023
Wiederaufnahme im Berliner Ringtheater, 1. – 10. November 2024
Gastspiele u.a. am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Dortmund, Schauspiel Hannover, Theater und Orchester Heidelberg, Staatstheater Mainz, Landestheater Marburg und Staatstheater Wiesbaden
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin sowie aus Mitteln des Bezirkskulturfonds Mitte. Unterstützt durch die ITI Academy des Internationalen Theaterinstituts — Zentrum Deutschland. LANDSFRAU wurde in der Entstehungsphase durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR gefördert.
Die Wiederaufnahme wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin.